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Posts Tagged ‘rot-grün’

Wolfgang Schorlau: „Rebellen“

Posted by krischan - 12. April 2013

Wolfgang Schorlau: „Rebellen“

Das alles müßte Toni wissen. Sie hatte doch gelesen, dass Volkswagen über die Mösen von brasilianischen Nutten Einfluss auf die Entscheidungen ihres Betriebsrates nahm. Sie kannte den Namen des Personalvorstandes, der dem Betriebsratsvorsitzenden die Nutten zugeführt hatte. Sie hatte ihn doch damals gefragt, mit der aufgeschlagenen Süddeutschen in der Hand.  „Alexander, wie nennt man eine Person, die anderen Männern Huren zuführt?“

„Zuhälter“, hatte er gesagt und nicht einmal von den Papieren aufgeschaut, die er gerade las.

„Und warum nennt die Regierung dieses schreckliche Programm dann nicht Zuhälter IV?“

Er wollte nicht mit ihr diskutieren. Also schwieg er.

„Oder Hurenbock IV“, schlug sie vor.

 

aus: „Rebellen“ von Wolfgang Schorlau, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, 2013
331 Seiten. Gebunden. 19,99 €

 

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Finanz- und Schuldenkrise Extra Einfach

Posted by krischan - 22. November 2011

Finanz- und Schuldenkrise Extra Einfach:

Staatsschulden sind nicht-eingenomme Steuern der Reichen, die, statt Steuern zu zahlen, Zinsen bekommen.

Es fing zwar mit der Finanzkrise an, aber deren Ursache sind die Staatsschulden, die nun den zweiten Akt dieser Schmierenkomödie geben.

Staatsschulden entstehen, wenn ein Staat mehr Geld ausgibt, als er einnimmt. Geld nimmt ein Staat durch Steuern und Abgaben ein. Die übergroße Mehrheit zahlt sie auch, und zwar in Form von Lohnsteuer z.B. und diese in Deutschland progressiv gestaffelt, d.h., wer mehr verdient, zahlt nicht nur absolut, sondern auch relativ mehr Steuern.

Nach unten gibt es keine Grenze beim Einkommen, also einen Mindestlohn, der ein eigenständiges Leben ermöglicht. Hartz4-„Aufstocker“ sind ja in Wirklichkeit eine Subvention für die Unternehmen, nur wird deren Abwicklung auf den Arbeitnehmer abgewälzt.
Nach oben gibt es ebenfalls keine Grenze, man kann „unendlich“ viel Einkommen und Vermögen haben.
Bei den Steuern gibt es sowohl unten eine Grenze, unterhalb derer man keine Einkommensteuer bezahlt, als auch oben: ab einer bestimmten Grenze steigt der Steuersatz nicht mehr. Stattdessen eröffnen sich mehr und mehr Möglichkeiten, wie man wieder weniger Steuern zahlen kann, oder man schafft sein Vermögen gleich in Steueroasen.

Während also – ironischerweise in der Regierungszeit von SPD und Bündnis-Grünen und unter willfähriger Mithilfe der Gewerkschaften – die Löhne real immer weiter zu sinken begannen, die Abgaben stiegen, der Ausstieg aus der gesetzlichen Rente und der Einstieg in die private begonnen wurde, wurde gleichzeitig statt eines Mindestlohnes Hartz4 als Lohnsubvention für die Unternehmen eingeführt, der Spitzensteuersatz und Unternehmenssteuern gesenkt und die letzten Regularien der Finanzwirtschaft abgeschafft.
Der Druck wurde „unten“ massiv erhöht, und somit noch mehr Geld nach oben gepresst, wo es sich umso ungehinderter weiter anhäufen und statt besteuert zu werden, vermehren konnte, einerseits durch Taschenspielertricks an den Finanzmärkten, andererseits durch das altbewährte Prinzip der Staatsschulden, die zu Zinseinnahmen der Vermögenden statt zu Steuereinnahmen des Staates führen.

Staatsverschuldung Deutschland 1960 - 2010

Staatsverschuldung Deutschland 1960 - 2010

Es gibt in Deutschland also 2 Billionen EUR Staatsschulden, denen 10 Billionen EUR Privatvermögen gegenüberstehen, wovon 7 Billionen EUR 10 % der Bevölkerung, also 8 Millionen Bürgern gehören.

Dieser Patient namens „Die Märkte“ ist hirntot, wird aber noch mit allen Mitteln künstlich am Leben gehalten. Mit wilder Schaumschlägerei soll dem Platzen einer Spekulationsblase nach der anderen beigekommen werden, obwohl offensichtlich ist, daß nur immer schneller immer mehr Blasen geschaffen werden.

Das Tragische nun ist, daß der Arzt namens „Die Politik“ im Zuckerkoma liegt. Und das seit 30 Jahren.
Die SPD hat sich auf die oben dargestellte Weise in nicht einmal zwei Legislaturperioden selbst ad absurdum geführt. Und die Grünen sind auch nur ihrer Anti-Atomkraft treu geblieben, die grüne Friedensbewegung hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt, wenn es um immer mehr, immer kriegerische Aulandseinätze der Bundewehr ging. Und die Bürgerrechtsbewegung, das Bündnis 90, ist nur noch ein schmückendes Attribut im Parteinamen, Bürgerrechte wurden unter Rot-Grün zu demontieren begonnen.
Die FDP hat sich extrem radikalisiert, aber das nicht über Nacht und auch nicht in der Oppositionszeit. Bereits vor 20 Jahren forderten große Lettern auf dem ersten Bundesparteitag in den „Neuen Bundesländern“ die liberale Marktwirtschaft und die Partei war scharfer Kritik der Marktradikalisierung ausgesetzt. Das wird nur so schnell und gern wieder vergessen.
Und während die angestammte rechts-konservative Volkspartei CDU, d.h. ihre Führung, inzwischen begriffen hat, daß die Zeit des Konservatismus längst vorbei ist, werden allen Ernstes Rufe nach einer neuen, rechteren und konservativeren Partei laut. Als wenn sich noch irgendjemand auf diesem Planeten ein dumpfes „Weiter so!“ wie unter 16 Jahren Kohl leisten könnte. Keines der gesellschaftlichen Probleme dieser Zeit, also aus den letzten 30 Jahren, wurde gelöst: Sozialversicherungen, Renten- und Gesundheitssystem, Umweltzerstörung, Bildung usw. Alles wurde und wird auf die kommenden Generationen abgewälzt. Und das noch viel Schlimmere ist, daß nicht nur die anstehenden Probleme ungelöst blieben, sondern erst recht nichts Vorausschauendes unternommen wurde.

Mit dem Sozialismus/Kommunismus scheiterte bereits einmal ein Politik- und Wirtschaftsmodell, dem die meisten von uns dabei zuschauen konnten. Dem System Kapitalismus/Parteiendemokratie können wir jetzt auch gerade dabei zusehen. Nur gibt es diesmal keinen großen Bruder, der uns raushaut. Es sei denn, wir akzeptieren China als solchen, auf eine Plutokratie/Wirtschaftsdiktatur steuern wir ja ohnehin bereits volle Kraft voraus zu.

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